Die seit Jahren intensiv vorangetriebene Jugendarbeit des TTC Aichtal wurde in der Saison 2020/2021 erstmals durch eine Vollzeitstelle im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres (FSJ) unterstützt. Trotz der coronabedingten Einschränkungen war dies ein voller Erfolg. Daher wird das Konzept für die Saison 2021/2022 nicht nur fortgeführt, sondern mit zwei FSJ-Stellen sogar noch ausgebaut: ein herzliches Willkommen in der TTC-Familie für Joel Borchers und Lena Maier!
Primäre Ziele des TTC-FSJ-Programms bleiben nach wie vor die noch stärkere Förderung der Jugendarbeit und insbesondere die Schul-Kooperationen, um den Nachwuchs für den Tischtennissport zu begeistern. Doch wer sind eigentlich die beiden neuen FSJler? Und wie klappt es mit dem Restart der Schul-Kooperationen nach dem vergangenen Lockdown? Antworten darauf geben Joel und Lena im folgenden Interview.
TTC: Herzlich willkommen beim TTC Aichtal. Erzählt uns doch etwas über euch. Wo wohnt ihr und was habt ihr bisher so alles gemacht?
Joel: Praktischerweise wohne ich nur ein Dorf von Aich entfernt: in Harthausen. Ich habe dieses Jahr mein Abitur geschafft und mich für ein FSJ entschieden, da ich mir noch nicht sicher war, welche Laufbahn ich sonst hätte anstreben sollen.
Lena: Ich bin 23 Jahre alt und wohne in Plattenhardt. Nach meinem Realschulabschluss habe ich meine Ausbildung zur Floristin erfolgreich abgeschlossen.
TTC: Seid ihr bereits sportlich aktiv und gibt es dabei auch einen Bezug zu Tischtennis?
Joel: Ich selbst habe schon vor dem FSJ in einem anderen Verein Tischtennis gespielt, weshalb mir die Sportart nicht ganz fremd war. Abgesehen davon mache ich jedoch so gut wie keinen Sport.
Lena: Mit fünf Jahren hat mich das Pferdefieber gepackt. Seitdem reite ich regelmäßig und gebe in den Sommerferien Reitunterricht für Kinder und Jugendliche. Meine zweite Leidenschaft ist das Radfahren. Bis zu meinem FSJ gab es vorher sehr wenig Bezug zu Tischtennis. Dennoch habe ich den Sport in kurzer Zeit lieben gelernt und es macht mir einfach riesigen Spaß.
TTC: Wie seid ihr auf die FSJ-Stelle des TTC aufmerksam geworden?
Joel: Ich bin einerseits durch einen Freund – Friedrich Hecking, der vorherige FSJler des TTC – und andererseits durch Thomas Knüppel zum TTC gekommen. Thomas hatte ein Training meines alten Vereins besucht und mich auf die FSJ-Stelle aufmerksam gemacht.
Lena: Durch die Internetseite des Bundesfreiwilligendienstes. Es gab viele Angebote, die infrage kamen, aber die Stelle beim TTC blieb im Kopf hängen und somit habe ich mich beworben. Es hat mich gleich angesprochen, da es die Arbeit mit Jugendlichen und viel Organisatorisches beinhaltet.
TTC: Was reizt euch an der Jugendarbeit im Sportverein?
Joel: Ganz klar die vielfältigen Aufgabenbereiche: An einem Tag werkelt man am Vereinsraum, am anderen trainiert man die Jugend des Vereins und am nächsten macht man Öffentlichkeitsarbeit. Und das waren nur wenige Beispiele des breitgefächerten Aufgabenbereichs, in den wir unsere Nase stecken können.
Lena: Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Reitsport hat mir schon immer viel Freude bereitet. Es ist einfach schön zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen Fortschritte machen. Zudem kann man Kinder in eine Sportart einführen und ihnen ein Hobby ermöglichen.
TTC: Habt ihr schon Pläne für eure weitere Zukunft?
Joel: Ich bin momentan dabei, meine Ideen zu sammeln und zu entscheiden, was ich nach dem FSJ machen möchte. Eine grobe Richtung ist: Ich möchte vielleicht eine Ausbildung im Bereich IT machen, infrage kommen Dinge wie „Mediendesigner“ oder ähnliches. Ich bin jedoch auch noch offen für andere Bereiche in der IT-Branche.
Lena: Als Erstes möchte ich das Reisen nachholen, das leider durch Corona verschoben werden musste. Gerne würde ich danach im Sportbereich arbeiten. Schön wäre es, wenn ich den Reitsport und Tischtennis verbinden und somit weiterhin mit Kindern und Jugendlichen arbeiten könnte.
TTC: Welche ersten Eindrücke habt ihr vom TTC Aichtal gewonnen?
Joel: Der Verein wirkt bis jetzt super stark aufgestellt: Wir haben nicht nur starke Herrenmannschaften, sondern auch einen gut ausgebauten Vorstand und effizient organisierte Aufgabenstrukturen. Alle verstehen sich hier richtig gut, u. a. da diese Gemeinschaft schon lange existiert. Aber auch als Neueinsteiger ins Vereinsleben des TTC aufgenommen zu werden, war keine Schwierigkeit.
Lena: Was mir als Erstes aufgefallen ist, ist die unglaublich freundliche Atmosphäre. Auch als Tischtennisanfängerin bin ich super aufgenommen worden. Es sind alle sehr hilfsbereit und stehen bei Fragen immer zur Verfügung.
TTC: Mit welchen konkreten Aufgaben seid ihr in euer FSJ gestartet?
Joel: Wir hängen mehr oder weniger überall mit drin. Anfangs haben wir uns natürlich erst einmal mit der Vereinsstruktur vertraut gemacht und wir sind nach wie vor dabei, alle Vorstandmitglieder kennenzulernen. Uns wurden bereits Aufgaben anvertraut wie das Verteilen des neuen Vereinshefts, das weitere Modernisieren des Vereinsraums sowie das Leiten der Schul-AGs und des Jugendtrainings.
Lena: Wir fingen zunächst an, uns mit den Schulen in Verbindung zu setzen, um Termine für erste Gespräche zur Planung der AGs zu vereinbaren. Des Weiteren dürfen wir das Training in unserem Verein unterstützen. Bereits in der dritten Woche ging es für mich eine Woche nach Düsseldorf, wo wir unseren C- Trainerschein machen können.
TTC: Coronabedingt mussten die Schul-Kooperationen in der vergangenen Saison leider abgebrochen werden. Wie hat der Restart geklappt und sind alle sechs Schulen wieder mit an Bord?
Joel: Der Anfang war hier und da vielleicht ein wenig holprig, aber wir haben wieder alle sechs Schulen mit dabei. Allerdings sind die AGs noch nicht bei jeder Schule wieder angelaufen. Es sieht aber alles gut aus und wir glauben, dass in wenigen Wochen alle sechs AGs wie letztes Jahr weiterlaufen können – dieses Mal sogar noch effektiver, da wir nun zwei FSJler sind.
Lena: Wir konnten gerade mit den Schulen starten und bis jetzt sind fünf davon konkret mit dabei. Feste Angebote gibt es bereits bei drei Schulen. In zwei Fällen bieten wir Schnupperkurse an, bis dann später das reguläre Angebot startet.
TTC: Wie viele Trainingsgruppen und Teilnehmer gibt es derzeit und wie sieht die Entwicklung im Vergleich zu den letztjährigen Schul-Kooperationen aus?
Joel: Im letzten Jahr haben die AGs eine sehr gute Akzeptanz gewonnen, alle waren gut besucht. Das gilt auch für dieses Jahr und wir können erneut viele Tischtennis-begeisterte Kinder trainieren. Der grobe Durchschnitt liegt bei zehn Kindern pro AG, plus minus zwei.
Lena: Die Resonanz auf unsere AGs sind sehr positiv. Bei einer Schule sind wir zweimal in der Woche mit unterschiedlichen Gruppen aktiv. Hier mussten sogar einigen Interessierten abgesagt werden, weil die AG schon voll war. Es ist super für uns, dass solch große Nachfragen bestehen.
TTC: Euer FSJ hat gerade erst begonnen. Könnt ihr dennoch schon ein kurzes Fazit ziehen?
Joel: Obwohl wir den Verein jetzt seit einem guten Monat kennen, sind wir bereits Teil einer gut aufgestellten Gemeinschaft, haben ein breitgefächertes Aufgabenfeld und dürfen auch selbst unsere Kreativität ausleben und überall eigene Ideen einbringen. Bis jetzt mach mir das FSJ Spaß und ich bin guter Dinge, dass das auch weiterhin so bleiben wird.
Lena: Ich freue mich auf jeden Fall auf alles, was noch kommen wird. Die bisherige Zeit war und ist lehrreich und mit viel Spaß verbunden.